
Heute ist schon der 15. Juni und erst jetzt habe ich es geschafft, meinen Monatsrückblick Mai zu veröffentlichen, obwohl er schon seit einer Weile fast fertig war. Eigentlich wollte ich ihn gleich am 31. Mai veröffentlichen, aber dann kam das Leben dazwischen …
Denn am letzten Tag im Mai kam mein Blog-Buddy Romy aus Österreich bei uns in Berlin an und wir packten unsere Sachen und fuhren in ihr Häuschen im Weinviertel bei Wien. Vier Wochen Wohnungstausch mit Workation stehen im Juni auf dem Plan. Darauf freuten wir uns alle schon seit fast einem Jahr – das perfekte Win-win! – und jetzt ist es endlich so weit! Über die Erlebnisse während der Workation in Österreich werde ich dann aber im Monatsrückblick Juni berichten.
Aber jetzt soll es erst mal um den Mai gehen. Lies hier, wie es zu meinem zweiten Gastartikel für die Federwelt kam, über einen musikalischen Mai mit zwei Konzertauftritten – einem davon in der Berliner Philharmonie – und wie es mir gelang, eine Blockade zu überwinden, die mich schon seit gut zwei Jahren begleitet und behindert hat.
Mein zweiter Gastartikel für die Federwelt
Im Mai hat mich Anke Gasch, die Chefredakteurin der Federwelt, gefragt, ob ich Lust hätte, einen weiteren Gastartikel für die Zeitschrift zu schreiben. Na klar wollte ich! Die Federwelt ist eine recht bekannte Zeitschrift für Autorinnen und Autor und solche, die es werden möchten. In der Aprilausgabe ist mein erster Gastartikel erschienen, in dem ich über meinen Weg schreibe, wie ich Autorin für Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache (DaF) geworden bin.
In diesem zweiten Artikel soll es nun darum gehen, worauf es beim Schreiben von DaF-Lehrwerken ankommt, welche Richtlinien es zu beachten gibt, wie Übungsaufgaben aufgebaut sind, welche Methoden und Arten von Übungen es gibt, wie unterschiedlich die Zielgruppe der Deutsch Lernenden ist und vieles mehr.
Und weil ich auch nicht alles weiß, habe ich mir andere DaF-Autorinnen mit ins Boot geholt und sie um ihre Erfahrungen und Sichtweisen gebeten. Die Interviews bieten viel Mehrwert und lockern den Artikel auf. Ich war froh, dass sich gleich sechs Autorinnen darauf eingelassen haben und wir darüber enger in Kontakt gekommen sind.
Zugegeben, diesen Gastartikel hatte ich zunächst eine Weile vor mir hergeschoben, bevor ich mit dem Schreiben endlich begonnen habe. Ich hatte doch ziemlich viel Respekt davor und mein Mindset wollte mir einreden, dass ich eigentlich gar keine Ahnung hätte und dass das dann wohl mit diesem Artikel ans Licht kommen würde. Impostersyndrom lässt grüßen …
Aber schließlich habe ich mich dann hingesetzt, mir darüber Gedanken gemacht, wie ich diesen Artikel aufbauen und strukturieren will und Stück für Stück daran geschrieben – und gemerkt, dass ich mit dem Platz gar nicht hinkomme … Nachdem ich Rücksprache mit der Chefredakteurin gehalten hatte, habe ich doch tatsächlich acht Heftseiten bekommen! Wow! Ich habe den Artikel dann ein paar Tage ruhen lassen, ihn überarbeitet und ihm den Feinschliff gegeben.
Ende Mai habe ich ihn abgegeben. Im Juni folgen das Lektorat von Anke Gasch und meine Überarbeitung. Erscheinen wird er voraussichtlich in der Augustausgabe. Ich bin sehr gespannt. Es ist so ein schönes Gefühl, den eigenen Artikel schließlich in einer gedruckten Zeitschrift zu lesen. Ich werde darüber berichten, sobald er erschienen ist.
Musikalischer Mai: zwei Konzerte mit zwei Chören
Der Mai war voller Musik. Ich singe in zwei Chören und bei jedem stand ein ganz besonderes Konzert an, mit entsprechend vielen Proben. Eigentlich war es nicht so gedacht, dass ich auf Dauer in zwei Chören singe, das ist neben der Arbeit doch recht zeitaufwendig. Aber ich kann mich einfach nicht zwischen einem von beiden entscheiden … Die QuerChorallen ist ein queerer Community-Chor, bei dem ich schon sehr lange singe und die schon ein bisschen Familie geworden sind. Im letzten Jahr haben wir beim queeren Chorfestival „Various Voices“ in Bologna mit über hundert anderen Chören gesungen. Der andere Chor ist ORSO, ein semi-professionelles Chor-Orchester-Projekt mit regelmäßigen Auftritten in der Philharmonie.

Im Mai haben wir QuerChorallen, ein 40-köpfiger, gemischter Chor, zwei andere Chöre zu einem Gemeinschaftskonzert eingeladen. Zusammen mit den Classical Lesbians, die als lesbischer Frauenchor klassische Chorliteratur singen, und SpreeKlang, der als schwuler Männerchor ein beschwingt-buntes Repertoire hat, hatten wir ein wunderbar vielseitiges Konzert. Als gemeinsames Lied haben wir Dirait-on, eine Vertonung eines Rilke-Textes auf Französisch von Mortan J. Lauridsen gesungen. Das klang sehr stimmgewaltig und schön! Anschließend haben wir gemeinsam gefeiert und getanzt und wollen das unbedingt wiederholen.

Zwei Tage später stand schon das Jubiläumskonzert [ecstasy] zu 20 Jahre ORSOphilharmonics in der Berliner Philharmonie an, mit Werken von Wagner, Rachmaninow, Barber, Adams und Skrjabin. Das war Gänsehaut pur, mit Symphonieorchester, großem Chor und namhaften Solisten die Philharmonie zum Beben zu bringen! Es war mein dritter Auftritt mit ORSO in der Philharmonie und es macht schon ein bisschen süchtig, mit talentierten Musikerinnen und Musikern an diesem besonderen Ort auf der Bühne zu stehen. Samuel Barber hat mir besonders gut gefallen. Wagners Meistersinger war hingegen vom Text her unerträglich zu singen. Kann ich auf der Bühne in der heutigen Zeit wirklich so einen nationalistischen Käu singen oder sollte ich das boykottieren? Wir haben dann statt „Heil!“ „Aal“ gesungen und „heil’ge deutsche Kuh“ statt „Kunst“. So ging es etwas besser übr die Lippen.

Bei ORSO sind die Aftershowpartys nach dem Konzert bis in die Puppen legendär. Trotz des langen Tags mit Aufbau, Proben, Einsingen, Üben der Aufgänge bis zur vollen Konzentration während des gesamten Konzerts, hatte ich erstaunlicherweise danach noch Energie für Party mit Tanz. Der Adrenalinschub ist doch enorm. Auch wenn ich am Tag darauf ziemlich verkatert war, hat es sich voll gelohnt.
Überwindung einer Blockade: Start mit der Überarbeitung meiner Website
In diesem Monat habe ich es endlich geschafft, eine Blockade zu durchbrechen, die sich seit gut zwei Jahren immer höher vor mir aufgebaut hat: die Überarbeitung meiner Website. Im Herbst 2021 habe ich sie mit meinem Einstieg ins Online-Business erstellt. Damals habe ich Rechtschreib-Onlinekurse angeboten für Expertinnen im Online-Business, die viel schreiben müssen, sich aber mit der Rechtschreibung schwertun. Das mache ich heute nicht mehr.

Inzwischen arbeite ich wieder voll in meinem Beruf als Lektorin und Korrektorin für Fach- und Sachbücher, übernehme für Verlage auch das gesamte externe Projektmanagement, lektoriere Publikationen für Unternehmen und Institutionen, mache Werbelektorat, lektoriere Jahres- und Geschäftsberichte und unterstütze Selfpublisher auf ihrem Weg zum eigenen Buch. Das ist das, was ich am liebsten mache und am besten kann. Die Rechtschreib-Onlinekurse sollten nur eine Ergänzung meines Angebots sein, aber ich habe gemerkt, dass sich ein Online-Business mit dem Launchen von Kursen nicht nebenbei zu dem hoch konzentrierten Arbeiten an Texten mit festen Abgabeterminen eignet.
Erfahre hier mehr über mein Angebot:
Blöd nur, wenn mein Angebot nicht auf meiner Website zu finden ist … Ich blogge regelmäßig, locke potenzielle Kund*innen auf meine Website, die dort mein Angebot nicht finden. Wie unprofessionell ist das denn? Und je unangenehmer mir das ist, desto größer wurde die Hürde, dies endlich in Angriff zu nehmen. Shame on me!
Die Rettung fand ich in meiner Blog-Community „The Content Society“ mit der Gründung einer Website-Supportgruppe. Zwei andere Bloggerinnen stehen gerade vor dem gleichen Problem und gemeinsam lässt es sich so ein Vorhaben viel besser umsetzen. Wir haben uns zu 14-tägigen Zoom-Calls verabredet. Jede definiert ihre Ziele, die sie bis zum nächsten Treffen umgesetzt haben wird. Ein bisschen Druck erzeugen in der Gruppe wirkt Wunder! So ein Commitment habe ich absolut gebraucht.
Noch bin ich nicht sehr weit gekommen, aber der Anfang ist gemacht und ich habe die Scheu verloren, endlich damit zu starten. Ich habe meine Ängste überwunden, die sich in mir aufgebaut haben, dass ich es alleine technisch nicht schaffe, weil sich Elementor inzwischen verändert hat und ich mich mit dem neuen Containersystem nicht auskenne. Vor allem Mindset und Ausreden. Texte über mich selbst zu schreiben und meine Arbeit zu bewerben, fallen mir ganz schön schwer.
Mit der Startseite habe ich schon begonnen, als Nächstes folgt die Angebotsseite, danach die Über-mich-Seite.
Was ich im Mai 2024 gebloggt habe
Der erste Blogartikel war der übliche Monatsrückblick April 2024 – Aprilscherz, spannende Lektoratsprojekte und Natur. Beim Blättern durch meinen Terminkalender kamen viele kleinteilige Ereignisse, interessante und abwechslungsreiche Lektorate, an denen ich gearbeitet habe, Blogartikel, Gastartikel und Beiträge, die entstanden sind, ein Barcamp, das ich besucht habe und einige wirklich schöne Ausflüge in die Natur ans Licht, die sonst im Alltag vermutlich einfach sang- und klanglos untergegangen wären.
Dann habe ich mir in einem Fachartikel Gedanken über das Semikolon als unterschätztes Satzzeichen gemacht. Dieser Beitrag ist bei LinkedIn durch die Decke gegangen und hat bisher 2.718 Impressionen, 75 Likes und 42 Kommentare erzielt! Dabei ging es doch nur um ein Semikolon … Wer hätte das gedacht?
Immer wieder gerne mache ich am Zwölften eines Monats beim #12von12 mit und verblogge meinen Alltag in zwölf Bildern mit wenig Text. Das ist ein beliebtes Blogformat. Diesmal war ich in Berlin im Park am Gleisdreieck und in Kreuzberg unterwegs und habe kuriose Dinge fotografiert, wie das Warnschild vor angreifenden Krähen.
In einem weiteren Fachartikel habe ich 50+ Textarten aufgezählt, bei denen ich ein Lektorat vor der Veröffentlichung sehr empfehle, zum Beispiel ein Buchmanuskript, eine Unternehmensbroschüre, wissenschaftliche Artikel oder eine technische Dokumentation. In allen Fällen, in denen es auf Professionalität ankommt, sollte an einem Lektorat besser nicht gespart werden.
Was ich außerdem noch im Mai geschrieben habe:
Ich bin ja ein großer #ReflectAndLearn-Fan. Das ist ein von Maren Martschenko auf LinkedIn inspiriertes Format, bei dem ich aus einem Katalog mit vorgegebenen Fragen fünf Fragen auswähle, anhand derer ich meine Woche rückblickend reflektiere und daraus Learnings ziehe. Im Mai waren es fünf #ReflectAndLearns. Inzwischen gibt es eine ständig wachsende Gemeinschaft, die jede Woche ihr #ReflectAndLearns schreibt und andere kommentiert. Lies gerne mal in einen dieser Beiträge auf LinkedIn rein: #reflectandlearn

Und dann gab es noch die Blognacht mit Anna Koschinski – eine Nacht, ein Artikel – in der mein Semikolon-Artikel entstanden ist. Hat Spaß gemacht, gemeinsam zu bloggen und uns die Nacht um die Ohren zu hauen.
Was im Mai 2024 sonst noch los war
An dieser Stelle nenne ich sonstige Ereignisse im Mai, die jetzt zwar nicht direkt mit meinem Business zu tun haben, an die ich mich aber trotzdem gerne zurückerinnere und die ich nicht unerwähnt lassen möchte.








Ausblick auf den Juni 2024
- vier Wochen Workation in Wien und Wohnungstausch mit meinem Blog-Buddy Romy
- Treffen der Wiener Bloggerinnen aus der Blogosphäre der The Content Society
- beim Schlüpfen der Küken dabei sein
- Ich habe eine weitere Anfrage für einen Gastartikel erhalten, diesmal auf dem Blog einer sehr geschätzten Kollegin. Daran werde ich im Juni in Wien schreiben.

Wer schreibt hier?
Ich bin Kerstin Salvador, zertifizierte freie Lektorin ADM (Akademie der Medien) und mit meinem Lektorat Salvador seit 2011 selbstständig.
Als Lektorin kümmere ich mich darum, Fach- und Sachbüchern den letzten Schliff zu verleihen, damit sie gut lesbar sind und sich darin keine Schreibfehler als Aufmerksamkeitsvampire verstecken.
Ich kenne übrigens auch die andere Seite des Schreibtisches: Als Autorin schreibe ich Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache und übersetze auch aus dem Italienischen. Leseratte war ich schon als Kind und habe deshalb gleich nach der Schule Buchhändlerin gelernt.
Erfahre hier mehr über meine Angebote:
2 Responses
Liebe Kerstin,
danke für deinen Monatsrückblick, der veröffentlicht Mitte Juni, dadurch nicht weniger Aufmerksamkeit verdient. Im Gegenteil!
Ich beglückwünsche dich zu deinem Befreiungsschlag bzgl. deiner Website! Und ich kann dich sooo gut verstehen 🙂 Diese Techniksachen sind für uns, die sich am liebsten einzig und allein den Worten widmen, eine echte Herausforderung.
Ich freue mich für dich, dass du in einem sich motivierenden Dreierkreis nun Schritt für Schritt deinem Wunschergebnis entgegengehst.
Zusammen sind wir stärker. Immer. Und Ihr auch 🙂
Herzliche Grüße
Gabi
Ich danke dir fürs Lesen und Kommentieren, liebe Gabi! Keine Ahnung, warum sich manchmal so Blockaden aufbauen. Und je länger man wartet, desto größer werden die. Dabei geht es primär um Texte. Aber Texte über mich selbst finde ich irre schwer.
Ich lese so gerne von dir und mag deine Blogartikel sehr.
Liebe Grüße
Kerstin