
Ah, was ein Sommer! Das warme Sommerwetter tut einfach gut und macht mich munter. Ich fühle mich froh und energiegeladen. Gerne würde ich viel mehr Zeit im Freien, auf dem Rad und am See verbringen, aber der Juli ist leider – oder auch zum Glück – prallvoll mit Arbeit. Bei über dreißig Grad draußen ist es an meinem Schreibtisch immer recht frisch und ich brauche meist Socken, weil ich mit kalten Füßen nicht arbeiten kann. Aber besser so, als eine überhitzte Wohnung. Zum Aufwärmen gehe ich dann mal raus und hole mir eine Tüte Eis in einer der neun Eisdielen in nächster Nähe. Nachdem es im ersten Halbjahr durch verschobene Projekte recht ruhig im Lektorat Salvador war, stapeln sich nun wieder die Aufträge und ich bin bis Jahresende nahezu ausgebucht. Yeah!
Start ins zweite Halbjahr bzw. dritte 12-Wochen-Jahr
Mit Ende unseres Workation-Monats in Österreich und einer schönen und beglückenden Auszeit – die im Grunde keine reine Auszeit, sondern auch mit Arbeitsprojekten verbunden war – hat auch das zweite Halbjahr begonnen, das bei mir mit dem Start von einigen neuen Projekten verbunden ist. Für das dritte 12-Wochen-Jahr habe ich mir einiges vorgenommen, und das in meiner Ziele-Liste für das dritte Quartal gleich mal aufgeschrieben, damit ich meine Vorhaben nicht aus dem Blick verliere. Zusätzlich bin ich die Halbjahresplanung auch noch mit Unterstützung und dem klaren Konzept von Marta Pagans angegangen, die einen Planungsworkshop speziell für Übersetzer*innen, Lektor*innen und Texter*innen angeboten hat – super produktiv und mit einem guten Austausch untereinander.

Gleich zu Beginn des neuen Monats ging es los mit einem neuen Auftrag: Sichtung des Manuskripts, Kalkulation, Angebot schreiben, Terminplanung absprechen, Vertragsformalitäten klären, Auftragserteilung erhalten, Projektübergabe, Einarbeitung ins Manuskript, Kontakt mit dem Autor aufnehmen und schon ging es los. Die Zusammenarbeit mit dem Autor war super angenehm und lief geschmeidig Hand in Hand, dass es eine Freude war. Sprachlich war das Manuskript bereits in einem erfreulich guten Zustand. So kamen wir zügig voran und konnten das Lektorat bereits Ende Juli abschließen. Insgesamt wird mich dieses Buchprojekt bis zum Erscheinungstermin im November begleiten, denn ich übernehme für den Verlag das komplette externe Projektmanagement. Ich freue mich drauf!

Obwohl ich meine Arbeit wirklich sehr liebe, wünschte ich, die Projekte wären planbarer und ließen sich zeitlich entspannt nach und nach bearbeiten. Leider kommt es manchmal autoren- oder verlagsseitig zu Verschiebungen, die meine sorgfältige Zeitplanung über den Haufen werfen. Nach ungeplantem Leerlauf im zweiten Quartal folgten Anfang Juli dann gleich drei Lektorate in einer Woche. Na toll! Aber wofür hat der Tag 24 Stunden? Hab’s hingekriegt, aber schön ist das nicht.
Wenn der Ferragosto naht …
Um den Ferragosto herum – einem Feiertag, der in Italien am 15. August gefeiert wird – gehen in Bella Italia alle Unternehmen kollektiv in die Sommerpause. Mein Verlag, mit dem ich seit gut 14 Jahren als Autorin für Lehrwerke für DaF zusammenarbeite, geht bereits im 5. August in die Ferien. Das bedeutet, dass vorher viele Projekte abgeschlossen werden müssen und sie im Juli ordentlich auf die Tube drücken.
Die Artikel für die Audioaufnahmen müssen vorab aus dem Italienischen übersetzt und sorgfältig geprüft werden. Das sind pro Sprachzeitschrift zehn Artikel, also zwanzig Artikel insgesamt. Diese werden von den Sprecher*innen im Studio gesprochen und ich überprüfe die Aufnahmen dann auf Sprechfehler und Vollständigkeit. Dann muss für jede Sprachzeitschrift ein Lehrguide erstellt werden, mit dem Konzept für die folgenden Ausgaben der Zeitschriften für Themen, Wortschatz, Grammatikeinheiten und Kommunikationsziele. Außerdem mit zusätzlichen Lehrmaterialien, Übungen, Testaufgaben und den Lösungen dazu, die die Sprachlehrerinnen und -lehrer im Unterricht verwenden können. Der ganze didaktische Überbau für zwei Sprachzeitschriften. Und dann bitte noch ein bis zwei Ausgaben pro Zeitschrift vorproduzieren. Puh! Ein ganz schöner Ritt!
Wie schön, dass die Kolleginnen aus der Redaktion bald in den Ferien sind und wieder Ruhe einkehrt. Ein bisschen nervt es ja, wenn man ständig „buona vacanza“ zu hören bekommt, aber keinen mehr hat … 🙁

Jippieee!! Ich habe im Juli einen Verlagsvertrag mit einem neuen Kunden unterzeichnet! Vorher aber habe ich das umfangreiche Werk aus dem Italienischen übersetzt und Konditionen verhandelt. Ich will ja schließlich wissen, worauf ich mich da einlasse. Jetzt freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit diesem interessanten Kunden, die im September beginnt.
Und gerade eben fragt ein weiterer renommierter Verlag eine Zusammenarbeit an für die Überarbeitung eines Sprachlehrwerks – glücklicherweise mit Start zum Ende des Jahres. Hurra! Ick freu mir wie Bolle!! Tschakka! 🙂
Hurra, ich bin Tante!!
Im Juli besuche ich meinen Bruder und seine Familie in Köln. Ich bin gerade zum dritten Mal Tante geworden und möchte meine neu geborene Nichte Romy und natürlich auch den Rest meiner Familie begrüßen. Wie lustig, dass meine Nichte den gleichen Namen trägt, wie mein Buddy und liebe Freundin in Wien. Die anderen beiden Kinder sind so groß geworden! Kaum zu glauben. Ich bin viel zu selten da. Das muss ich unbedingt ändern. Es war so schön, ein Wochenende miteinander zu verbringen und den Alltag einer kinderreichen Familie einmal hautnah mitzuerleben. Für mich als Kinderlose und ohne Kinder in meinem persönlichen Umfeld etwas sehr Besonderes. Stundenlang hatte ich dieses perfekte kleine Wesen auf dem Bauch. Glück pur! Ich fühlte mich total geerdet.

Es ist sehr warm und ich schlafe in einer offenen Strandmuschel auf der Dachterrasse, mit Blick über die Dächer Kölns! Ein Traum! Am Morgen beobachte ich, wie die Sonne über dem Dom aufgeht. Zauberhaft! Das hat schon was von Mini-Urlaub.

Und natürlich gehen wir alle zusammen in den Park und auf den Spielplatz und die Kinder wollen der Tante ihre Kunststücke zeigen. Ich genieße die Zeit mit ihnen sehr. Meine Nichte Nina verliert endlich ihre anfängliche Scheu und erzählt mir viel von ihrem Schwimmkurs und aus der Schule. Bald hat sie das erste Schuljahr beendet. Ich bin beeindruckt, wie gut sie schon schreiben kann. Ganze Geschichten schreibt sie, mit Einleitung, Hauptteil und einer überraschenden Pointe. Sie schreibt sie so auf, wie sie sie erfindet, in einer lebendigen Sprache. Die Wörter sind zwar fantasievoll geschrieben, aber man versteht sofort, was sie ausdrücken will. Ich bin hellauf begeistert von ihren Schreibkünsten und sehr stolz auf meine kleine große Nichte. Mein Neffe Nils lässt sich von mir sogar die Haare schneiden und sieht richtig gut aus mit er neuen Frise.
Am Sonntag fahre ich weiter zu meiner Mutter und meinem anderen Bruder. Ich freue mich, sie zu sehen. Wir plaudern viel, sitzen auf der Terrasse und meine Mutter zeigt mir stolz ihren wunderschönen Garten.

Die Zugrückfahrt von Köln hatte ich eigentlich als vollen Arbeitstag eingeplant – aber nach 1 ½ Stunden hat sich blöderweise mein Akku verabschiedet und die Steckdose im Zug war tot. Schwarzer Bildschirm … Mist! Dabei waren die Arbeitsbedingungen perfekt zum Arbeiten: eine ruhige, angenehme Atmosphäre, viel Platz um mich herum und ich war konzentriert und gerade so schön drin. Schade!

Bis zum nächsten Besuch wird es nicht wieder so lange dauern!
Was im Juli 2024 sonst noch los war









Was ich im Juli 2024 gebloggt habe
Im Juli habe ich wieder eine bunte Mischung aus Blogartikeln, #reflectandlearns und Newslettern geschrieben:
Mein erster Blogartikel in diesem Monat war mein Monatsrückblick Juni, in dem ich von unserem vierwöchigen Wohnungstausch Wien–Berlin mit meinem Buddy Romy berichte, und wie es ist, Urlaub und Arbeitsprojekte zu verbinden und an einem anderen Ort zu verbringen.
Auch in diesem Monat habe ich den Zwölften des Monats in einem 12 von 12 dokumentiert, diesem beliebten Blogformat, das Caroline Lorenz-Meyer auf ihrem Blog Draußen nur Kännchen betreibt. Es war ein recht bewegter Tag.
In der deutschen Sprache gibt es viele englische Wörter, die inzwischen ganz selbstverständlich zu unserem Wortschatz gehören. Im Mündlichen machen wir uns keine Gedanken darüber, aber wie werden englische Verben im Deutschen richtig geschrieben? Das erkläre ich in diesem Blogartikel mit Quizaufgaben und einer Eselsbrücke, wie sich das leicht merken lässt.
Es ist Blogparadenzeit in der The Content Society. Das Blogparadenthema von Lorena Hoormann „100 Dinge, auf die ich stolz bin“, hat mich angesprochen, denn sie definiert Stolz sein als einen „Ausdruck von Freude über etwas, was mensch ist, geleistet oder gemacht hat“. Damit hat sie mich gepackt, denn es gefällt mir, Stolz als etwas Positives zu sehen, bezogen auf meine eigenen Werte, Fähigkeiten, Kompetenzen und Eigenschaften, die mich ausmachen und die sich von Eitelkeit und Überheblichkeit als ungesundem Stolz grundlegend unterscheiden. Überraschend schnell hatte ich 100 Dinge, auf die ich stolz bin beisammen. Ich glaube, es ist so ein Frauending, dass es uns oft schwerfällt, über unsere Erfolge zu sprechen. Mir tat es jedenfalls gut, sie aufzuschreiben und mich dabei stolz zu fühlen.

Außerdem habe ich zum Abschluss jeder Woche ein #reflectandlearn geschrieben. Das ist ein von Maren Martschenko auf LinkedIn inspiriertes Format, bei dem es darum geht, die Woche mit vorgegebenen Fragen aus einem Fragenkatalog zu reflektieren und Learnings für sich und andere daraus zu ziehen. Du findest sie jede Woche in meinem LinkedIn-Account oder auch bei Instagram und Facebook.
Und schließlich habe ich im Juli zwei Newsletter geschrieben. Den gibt es alle zwei Wochen und ich schreibe darin über Sprachthemen aller Art, unterhaltsam erklärte Sprachbesonderheiten und Rechtschreibtipps, gebe Tipps, worauf es bei guten Texten ankommt, lasse mir als Lektorin über die Schulter schauen und vieles mehr. Schau gerne mal rein:
Ausblick auf den August 2024
- Noch ein paar ruhige Sommertage genießen, mit Ausflügen, Freiluftkino, Freundinnen treffen, bevor es im September/Oktober turbulent zugehen wird.
- Text und Einsätze zu Händels Messias auswendig lernen für die zwölf Aufführungen mit der Komischen Oper im September/Oktober.
- Mit Nadja einen Ausflug nach Leipzig machen.

Wer schreibt hier?
Ich bin Kerstin Salvador, zertifizierte freie Lektorin ADM (Akademie der Medien) und mit meinem Lektorat Salvador seit 2011 selbstständig.
Als Lektorin kümmere ich mich darum, Fach- und Sachbüchern den letzten Schliff zu verleihen, damit sie gut lesbar sind und sich darin keine Schreibfehler als Aufmerksamkeitsvampire verstecken.
Ich kenne übrigens auch die andere Seite des Schreibtisches: Als Autorin schreibe ich Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache und übersetze auch aus dem Italienischen. Leseratte war ich schon als Kind und habe deshalb gleich nach der Schule Buchhändlerin gelernt.
Hier kannst du mit mir in Kontakt treten und mehr über mich und meine Angebote erfahren:
3 Responses
Beim Foto mit deinem Bruder dachte ich, er hätte den neuen Haarschnitt von dir bekommen !
Ein toller Juli war das! Danke, dass ich dich dabei begleiten durfte! Und Glückwunsch zu den neuen Aufträgen!
Haha, das ist niedlich! Vielleicht etwas zu kurz geworden?
Danke fürs Kommentieren!
Liebe Grüße
Kerstin
❤️