Ich habe es nicht ganz geschafft, meinen Monatsrückblick Dezember 2023 im alten Jahr abzuschließen, weil wir mitten in den Vorbereitungen für ein Konzert am 3. Januar in der Philharmonie stecken. Das ganze Wochenende haben wir geprobt und ich kann es kaum erwarten, wieder mit ORSO auf der Bühne zu stehen. Dazu mehr weiter unten. Aber heute, am 1. Januar, nutze ich den ruhigen Tag, die wundervolle Silvesterparty gestern nachzuspüren, den Dezember zurückzublicken und darüber zu bloggen und im neuen Jahr langsam anzukommen. Diese Woche möchte ich noch über mein Motto für 2024 bloggen. Welches ich gewählt habe und warum, verrate ich dir bald.
Geburtstagswochenende im Schnee
Der Dezember fing mit einem Geburtstagswochenende im Schnee an. Nadja hat mir ein verlängertes Wochenende an der Mecklenburgischen Seenplatte geschenkt und genau an diesem Wochenende war alles tief verschneit. Es war wie Winterferien. So schön!! Wir haben zwei lange Winterwanderungen unternommen und konnten uns gar nicht sattsehen an der weiten weißen Winterlandschaft. Gewohnt haben wir bei einer lieben Bekannten, die ein Zimmer in ihrem Haus vermietet. Das war sehr gemütlich bei ihr und wir haben zusammen gekocht und geredet. Wir werden in diesem Jahr bestimmt öfter mal herkommen, zum Arbeiten und Wandern. So einen Ort haben wir immer gesucht, um mal schnell dem Alltag zu entfliehen und in einer angenehmen Umgebung kreativ an einem Projekt zu arbeiten.
Wir sind durch den Walderlebnispfad im Serrahner Buchenwald gewandert, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Hier erfahren wir viel über mächtige alte Buchen, die hier früher weitverbreitet waren. Ich möchte im Sommer noch mal zurückkommen, um die Bäume mit Laub zu sehen. Anschließend haben wir noch Nadjas Freundin Olivia auf dem Kunst-Weihnachtsmarkt in Neustrelitz überraschend besucht, die dort einen Teil ihrer schönen Arbeiten ausgestellt hat.
Was war los im Lektorat Salvador?
Im Dezember habe ich die letzten Projekte abgerechnet und ein paar fette Rechnungen geschrieben. Es ist eine wahre Freude, zum Jahresende auf ein gut gefülltes Konto zu blicken. Wenn ich bedenke, welche Existenzängste ich durch abgesagte Projekte in der Pandemiezeit hatte, bin ich so glücklich und dankbar, in diesem Jahr wieder Rücklagen bilden zu können. Es war ein richtig gutes Jahr in meinem Business, auf das ich stolz zurückblicke.
Außerdem habe ich die Steuerunterlagen 2022 für Nadja und mich vorbereitet und dem Steuerberater übergeben. Wäre auch dieses ungeliebte Thema abgehakt.
Ich habe wieder eine Zeitschrift für Deutsch als Fremdsprache für einen Fremdsprachenverlag in Italien geschrieben, einige Artikel aus dem Italienischen übersetzt und eine Bewerbung lektoriert.
Besonders gefreut habe ich mich, mit einem Auftraggeber, für den ich schon mehrere Buchprojekte lektoriert habe, ein Interview über unsere Zusammenarbeit zu führen und dieses in einem Testimonial-Blogartikel zu veröffentlichen. Dieser Artikel ist im Dezember erschienen:
Es war ein gutes Gefühl, zum Jahresende alle Projekte im Lektorat Salvador abzuschließen und das Jahr entspannt zu beenden. Und ich freue mich, auf neue Projekte. Aktuell habe ich noch Kapazitäten frei. Melde dich gerne, falls du eine Lektorin für dein Buch suchst oder empfiehl mich weiter. Das bringt Karmapunkte!
Ungebetener Besuch zu Weihnachten
Über Weihnachten haben wir Überraschungsbesuch bekommen: Eine Mäusefamilie hat sich in unserer Küche eingenistet. Richtig viele! Zuerst haben wir uns über leere Erdnussschalen gewundert, die hinter den Gewürzen verteilt lagen, bis wir den Mäusekot dazwischen entdeckten. Igitt! In der Nacht haben wir sie dann gesehen, wie sie vom Regal plumpsten und sich in der Vorratskiste bei den Hülsenfrüchten tummelten. Sie haben auch mein geliebtes Dattelbrot mit Walnüssen gefressen und auch das Stollenkonfekt mit Marzipan. Wir haben viele Lebensmittel weggeworfen und geschlossene Packungen in einer verschlossenen Kiste auf dem Balkon in Sicherheit gebracht.
Was tun bei Mäusen in der Wohnung? Erst mal recherchieren und lesen, was es für natürliche Hausmittel gibt, um sie in die Flucht zu schlagen: Pfefferminzöl und Nelkenduft mögen sie wohl nicht. Ich habe noch ein Fläschchen Japanöl gefunden, das ich auf Wattepads geträufelt und mit Gewürznelken verteilt habe. Am nächsten Tag habe ich im Baumarkt Mausefallen besorgt. Für Lebendfallen sind es einfach zu viele Mäuse, und wo sollte ich sie im dicht besiedelten Stadtgebiet aussetzen? Inzwischen sind schon 13 Mäuse in den Fallen gelandet und es fühlt sich schrecklich an, diese niedlichen Tiere zu töten. Aber in der Küche habe sie einfach nichts verloren. Eine Maus saß hinter den Heizungsrohren und hat mir dabei zugeschaut, wie ich die Mausefalle mit Erdnussbutter bestückt und vor dem Loch platziert habe.
Es scheint ein Hausproblem zu sein. Wir wohnen im vierten Stock eines Berliner Gründerzeithauses und es gibt überall Löcher in der Wand. Vermutlich wird der gesamte Hauskomplex samt Keller, Seitenflügel und Hinterhaus betroffen sein. Hier muss wohl ein*e Kammerjäger*in her. Ausgerechnet zum Jahreswechsel bekommen wir eine neue Hausverwaltung und niemand fühlt sich zuständig und reagiert auf meine eindringlichen Bitten, sich um das Problem zu kümmern. Als Nächstes haben wir Montageschaum gekauft und Löcher in den Wänden rund um Heizungsrohre zugeschäumt und mit Glas gespickt. Aber am nächsten Morgen fanden wir wieder zwei Mäuse in den Fallen. Wo die jetzt herkommen, ist mir ein Rätsel. Langsam wird es unheimlich und ich bin mit meinem Latein am Ende. Es hört einfach nicht auf.
Mein Jahr im Rückblick
Der Dezember stand ganz im Zeichen der #Jahresrückblog23-Challenge von Judith Peters. In diesem Jahr bin ich zum dritten Mal dabei und es ist jedes Mal ein großes Happening, gemeinsam mit über hundert anderen Bloggerinnen zwanzig Tage lang auf das Jahr zurückzublicken und über schöne und nicht so schöne Momente, Erfolge im Business, persönliche Veränderungen und Lektionen nachzudenken. Wie ist das Jahr für mich gelaufen? Was habe ich mir vorgenommen und was konnte ich davon umsetzen? Beim Durchscrollen durch meine Fotos aus dem Jahr sind viele Erinnerungen an schöne Ereignisse, besondere Begegnungen mit lieben Menschen, Reisen, Ausflüge und Events wach geworden, die sonst vielleicht in Vergessenheit geraten wären und durch das Aufschreiben besonders gewürdigt werden. Zehn Themen habe ich herausgepickt, die mich besonders begleitet haben.
Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten, ins Schreiben meines Jahresrückblicks zu kommen. Ich musste noch ein Lektorat abschließen und fand einfach nicht die nötige Zeit und Ruhe zum Reflektieren. Erst vier Tage vor dem verabredeten Termin, an dem wir alle gleichzeitig den Veröffentlichen-Button drücken wollten, kam ich so richtig ins Schreiben. Aber dann floss es und es war ein beglückendes Gefühl, auf ein Mosaik aus schönen Erlebnissen zu blicken, die stückchenweise zu meinem Jahr wurden.
Diese Blogartikel habe ich im Dezember veröffentlicht:
- Interview mit Ulf Sundermann: Weil Ihr Profil perfekt zu unseren Projekten passt
- Business-Rückblick November 2023: ein proppenvoller Monat
- 12 von 12 im Dezember – Jahresrückblickvorbereitung
- Mein Jahresrückblick 2023 – ein Jahr zum Umarmen
Außerdem habe ich vier #reflectandlearns geschrieben. Ich mag dieses schlichte Beitragsformat, das Maren Martschenko auf LinkedIn initiiert hat. Dabei wählt man ca. fünf Fragen aus einem vorgegebenen Fragenkatalog aus, zum Beispiel „Was lerne ich gerade?“, „Welchen freudvollen Moment nehme ich mit?“ oder „Was war mein größter Erfolg?“ oder andere, reflektiert damit die Woche und gibt Learnings daraus weiter. Inzwischen gibt es eine stetig wachsende Community, super zum Vernetzen. Du findest meine #reflectandlearns unter meinen Beiträgen auf LinkedIn. Ich teile sie zur besseren Sichtbarkeit auch meinen anderen Kanälen.
Dieses Jahr habe ich wieder einen Adventskalender vorbereitet, mit 24 Schreibtipps aus dem Lektorat. Die habe ich auf LinkedIn, Instagram, Facebook, in den Storys und auf WhatsApp gepostet und dafür sehr viel Feedback und wertschätzende Kommentare erhalten. Ich habe ihn in Kooperation mit der Instagram-Expertin Janine Heck, gemacht, mit der ich seit ein paar Jahren ein perfektes Win-win habe. Sie liebt die grafische Gestaltung in Canva, was man dem Adventskalender auch sofort ansieht. Ich lektoriere dafür übers Jahr ihre Texte. Die Inhalte und Tipps stammen natürlich von mir.
Intensive Proben, um die Philharmonie zu rocken
Im Sommer bin ich zu ORSO gestoßen, der Orchestra & Choral Society von Wolfgang Roese. Sie bestreiten regelmäßig Konzerte für Symphonieorchester und großen Chor in der Berliner Philharmonie, aber auch in Freiburg und Stuttgart. Mit HighScore bin ich im Oktober das erste Mal mit ihnen aufgetreten und es war so unglaublich beglückend, in der Gemeinschaft mit so herausragenden Musiker*innen in der Philharmonie auf der Bühne zu stehen. Eigentlich wollte ich nur für dieses eine Projekt mitmachen, weil die Proben sehr zeitaufwendig sind und ich ja noch meinen anderen Chor habe. Aber einmal Blut geleckt, will ich dieses Glücksgefühl wieder erleben. Es hat einen gewissen Suchtfaktor.
Und so steht nur zweieinhalb Monate später schon das nächste Konzert mit komplett neuem Programm auf dem Plan: die Rock-Symphony-Night, mit Rock- und Pop-Klassikern, neu arrangiert für Symphonieorchester, Chor und Solisten. Dafür haben wir im Dezember intensiv geprobt. Das letzte Dezemberwochenende standen ganztägige Gesamtproben mit Chor und Orchester an. Und weil es der 31. Dezember war, ging es gleich nach der Probe weiter in den „Palast“, dem ORSO-Headquarter, zur Silvesterparty.
Die Party begann zur Einstimmung mit einem Ohrenschmaus: Die Sopranistin Susanne Müller, die bei unserem bevorstehenden Konzert als Solistin auftreten wird, hat mit der Pianistin Ayla Schmitt Stücke aus ihrem aktuellen Programm zum Besten gegeben. Welch ein Genuss! Danach wurden die Bänke weggeräumt, das Buffet eröffnet und bald füllte sich der Dancefloor, auf dem auch Choreo performt und gesungen wurde. Wie es sich gehört, wenn Chorist*innen Party machen. Nadja und ihre Mutter waren auch dabei und wir hatten einen unvergesslichen Silvesterabend.
Morgen, Dienstag, ist Generalprobe und am 3. Januar das große Konzert in der so gut wie ausverkauften Philharmonie. Wer kurzentschlossen noch kommen möchte, kann mir eine Nachricht schreiben, ich habe noch einen Rabattcode für zwei Plätze zu vergeben …
Was sonst noch so los war
Der Termin beim Bürgeramt, um meinen rosa Lappen in einen zeitgemäßen Führerschein umzutauschen, stand seit vielen Wochen in meinem Kalender. Eine Stunde bevor ich losfahren musste, bemerkte ich, dass ich gar kein aktuelles biometrisches Passbild habe. Oh Schreck, was tun auf die Schnelle? Im Einkaufszentrum ist ein Fotograf, der mich gerettet und ratzfatz ein Foto geschossen hat, das auf Anhieb ganz passabel geworden ist! Alles ging gut und ich war sogar zu früh beim Bürgeramt.
Mit meinem Chor, den QuerChorallen hatten wir im Dezember gleich zwei Konzerte – eines davon bei der Schönen Bescherung, dem traditionellen Weihnachtskonzert der Berliner lesbisch-schwulen-queeren Chöre. Hier haben wir auch das Lila Lied aufgeführt, die erste schwule Hymne von 1920, mit Text von Kurt Schwabach, Musik von Mischa Spoliansky und arrangiert für die QuerChorallen von unserem großartigen Chorleiter Jaret Choolun. Wir haben diesen Auftritt und das Gemeinschaftsgefühl wirklich sehr genossen und haben bei unserer Weihnachtsfeier in dieser Stimmung gleich weitergefeiert.
Ich habe den Mammographietermin wahrgenommen und mir die Brüste in das Röntgengerät quetschen lassen. Autsch! Ein paar Tage später kam die Entwarnung: Ergebnis ohne Befund, alles ok! Good to know!
Wir haben meine Blogkollegin Claudia Scholz auf dem Advents-Kunsthandwerkermarkt auf dem Karl-August-Platz besucht. Sie organisiert Kunstmärkte für Künstler*innen und Nadja überlegt, ihre Kunst dort auszustellen und zu verkaufen. Vielleicht machen wir das im Sommer, wenn das Wetter angenehmer ist.
Der Gänsebraten zu Weihnachten war vorzüglich und Weihnachten sehr entspannt mit meiner Frau Nadja, ihrer Mutter und meinem lieben Freund Tom. Die Zeremonie des gemeinsamen Kochens gehört zum Ritual dazu, genauso wie der flambierte Christmas Pudding.
Ausblick auf den Januar
- Auftritt am 3. Januar in der Berliner Philharmonie bei der Rock-Symphony-Night
- Kick-off Meeting und Start in mein drittes Jahr mit der The Content Society von Judith Peters
- Start mit der Überarbeitung meiner Website
- Redaktionplan für Newsletter schreiben und zwei Newsletter im Januar verschicken
- meinen zweiten Gastartikel für die Federwelt schreiben
- eine Zeitschrift für DaF schreiben und übersetzen
- vier Blogartikel schreiben
- vier #reflectandlearns schreiben
- VFLL-Salon zum Austausch mit anderen Verbandskolleg*innen aus dem Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren
- regelmäßig laufen gehen
- mein Schwimmtraining wieder in meine Wochenplanung mit aufnehmen
- leider nicht am geplanten Probewochenende fürs Mahler-Konzert im Februar teilnehmen (und letztlich auf die Teilnahme schweren Herzens verzichten) und stattdessen zum Familientreffen nach Eisenach fahren
Kerstin Salvador | zertifizierte freie Lektorin ADM | LEKTORAT SALVADOR
Mitglied im Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL) und Bücherfrau (Women in Publishing)
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5 Responses
Liebe Kerstin, der Adventskalender war toll! Hoffentlich gibt es den nächstes Jahr wieder 😀 Und euer Urlaub in Mecklenburg klingt zauberhaft.
Liebe Grüße und ein wundervolles Jahr 2024!
Angela
Vielen Dank für dein Feedback, liebe Angela. Das freut mich sehr, dass mein Adventskalender so gut ankam. Eigentlich wollte ich in diesem Jahr damit pausieren, aber dann haben mich so viele ermuntert, ihn doch wieder anzubieten. Mal schauen, was ich mir für dieses Jahr einfallen lasse. Ich sammle mal übers Jahr 😉
Alle guten Wünsche für 2024 auch für dich!
Herzliche Grüße
Kerstin
Liebe Kerstin, bevor ich es vergesse: vielen Dank für deinen Adventskalender, den ich natürlich schon aus beruflicher Wissbegierde inhaliert habe! Aber nicht nur deshalb!
Ich hoffe, du verlegst deine Workation dieses Jahr wirklich auch nach A, nachdem es dir an der Meck-Seenplatte auch so gut gefällt. Wir haben ja hier noch etwas nachzuholen.
Bei deiner Beschreibung vom Mäuschen in Beobachtungsstellung hab ich dann doch ein wenig geschluckt, sie sind ja wirklich zu niedlich. Wenn auch nicht in der Küche.
Danke für diesen ausführlichen Rückblick auf deinen intensiven und erfolgreichen Jahresabschlussmonat!
Liebe Grüße Ulrike
Liebe Ulrike,
ach, das tut gut, so viel wertschätzendes Feedback auf meinen Adventskalender zu bekommen. Es hat aber auch viel Spaß gemacht, ihn vorzubereiten.
Die Workation in Österreich im Juni ist fest mit Romy verabredet. Zwei Wochen Weinviertel und dann weiter nach Italien zum Urlauben. Ich freue mich auf unser persönliches Kennenlernen! Das wird schön!
Liebe Grüße
Kerstin
Liebe Anna,
vielen Dank für Ihren netten Kommentar. Das freut mich sehr. Die Mecklenburgische Seenplatte ist wirklich ein ganz bezaubernde Region zum Entspannen.
Auch für Sie die besten Wünsche fürs neue Jahr!
Beste Grüße
Kerstin