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7 Rechtschreib-Hacks für deine Blogartikel. Diese Fehler rutschen dir künftig nicht mehr durch.

In meiner Blog-Community The Content Society geben wir uns regelmäßig Feedback auf unsere Blogartikel. Die goldene Regel lautet: Poste einen Artikel und gib auf zwei andere Artikel Feedback. Davon lernen beide Seiten: sowohl vom Lesen anderer Blogartikel wie auch vom Feedback der anderen.

Dabei geht es vor allem um Tipps zum Aufbau, Struktur, Stil, Verständlichkeit, Formales, Bilder, Wirkung auf die Leserin, Inhalt usw. Als Lektorin fallen mir daneben vor allem sprachliche Sachen und Rechtschreibfehler auf. Tja, Berufskrankheit … Die stechen mir einfach sofort ins Auge, noch bevor ich mich auf den Inhalt konzentrieren kann.

Ich habe mal analysiert, über welche Rechtschreibfehler ich besonders häufig stolpere – ohne hier direkte Beispiele zu nennen, versteht sich. Viele Regeln scheinen einfach nicht jedem*r bekannt zu sein. Oder wir lesen sie so oft falsch geschrieben, dass uns gar nicht mehr bewusst ist, dass die korrekte Schreibweise eine andere ist. Daher möchte ich dir einfach ein paar Rechtschreibtipps an die Hand geben, die du in deinen Blogartikeln (oder auch in anderen Texten) direkt umsetzen kannst. Dafür habe ich mir mal die sieben häufigsten Fälle herausgegriffen. Warum sieben? Ich mag die Zahl und möchte dich nicht mit Regeln überladen. Wenn du dir die merkst, liegst du schon ganz weit vorne. 😉

1. Leerzeichen stehen u. a. auch bei Abkürzungen

Nach einem Punkt steht ein Leerschritt (so werden Leerzeichen übrigens korrekt bezeichnet). So weit, so klar. Aber wusstest du, dass das auch für Abkürzungen gilt? Auch nach bzw. zwischen d. h., u. a. oder z. B. steht ein Leerschritt. Das kommt dir vielleicht erstmal seltsam vor, weil wir das so oft falsch geschrieben sehen. Aber die richtige Schreibweise ist tatsächlich die mit Leerschritt.

  • d. h.
  • z. B.
  • u. a.
  • v. a.

Tipp:

Damit eine Abkürzung nicht am Zeilenende umbricht, kannst du ein „geschütztes Leerzeichen“ setzen. Damit bleiben die Bestandteile miteinander verbunden und trennen sich nicht am Ende der Zeile. Das sieht dann so aus:

Die Buchstaben z. B.
Ein sichtbar gemachtes, geschütztes Leerzeichen. Den kleinen Kreis siehst du aber nicht im Ausdruck.
Shortcuts für einen geschützten Leerschritt

2. Vor den drei Pünktchen steht ein Leerzeichen …

Ein beliebtes Stilmittel ist es, einen Satz nicht abzuschließen, sondern mit drei Pünktchen zu signalisieren, dass etwas unausgesprochen bleibt und zwischen den Zeilen zu lesen ist. Vielen ist nicht bewusst, dass vor den drei Pünktchen ein Leerzeichen steht und die Punkte nicht einfach an das letzte Wort angehängt werden. Eine Ausnahme gibt es: wenn ein Wortt… weggelassen wird, also wenn ein Teil des Wortes ersetzt wird. Das ist aber eher selten der Fall. Gewöhne dir daher an, vor die drei Pünktchen ein Leerzeichen zu setzen …

Tipp:

Für die drei Punkte gibt es tatsächlich ein eigenes Zeichen, das Auslassungszeichen.

Wo noch überall Leerzeichen hingehören, kannst du in meinem Blogartikel Was ist ein Leerschritt? nachlesen.

3. Schreib mir eine email/e-mail/eMail/E-Mail – aber was ist richtig?

Für die elektronische Post finde ich in Texten alle möglichen Schreibvarianten: email, e-mail, eMail oder E-Mail. Aber was ist richtig? Tatsächlich ist nur eine Schreibweise korrekt: nämlich E-Mail. Das E steht für „electronic“ und wird mit einem Bindestrich mit „Mail“ verbunden.

Tipp:

Hier habe ich eine Eselsbrücke für dich, mit der du dir diese Schreibweise leicht merken kannst: Denk einfach an U-Bahn 😉

4. Der bis-Strich: in 3–4 Tagen

Sehr häufig lese ich auch: von 9-17 Uhr. Dass es einen „bis-Strich“ mit tatsächlich eigenen Regeln gibt, ist nur wenigen bekannt. Stattdessen verwenden die meisten einfach einen Bindestrich. Das ist aber ein anderes Satzzeichen. Richtig ist hier ein langer Strich – (Gedankenstrich), der ohne Leerschritt davor und danach gesetzt wird. Vereinfacht kann man sagen, dass ein Bindestrich Wörter verbindet, ein Gedankenstrich zum Denken anregt und ein bis-Strich das Wort „bis“ ersetzt.

Also:

  • 9–17 Uhr
  • 2–3 Stück
  • in 3–4 Tagen

Ein Grund, warum der bis-Strich so oft durch einen kurzen Bindestrich ersetzt wird, ist, dass er auf der Tastatur fehlt und durch einen Uni-Code erzeugt werden muss.

  • Windows: Alt + 0150
  • Mac: Alt + Bindestrich

Wenn du genauer wissen willst, wann Gedanken- und wann Bindestriche gesetzt werden, und wie die Regeln dazu lauten, kannst du das in meinem Blogartikel Bindestrich oder Gedankenstrich – Was ist der Unterschied? nachlesen.

5. Zusammenschreiben oder zusammen schreiben?

Ein Fall, bei dem du dich nicht blind auf Rechtschreibkorrekturprogramme verlassen solltest, ist die Zusammen- und Getrenntschreibung von Wörtern. In einigen Fällen sind beide Schreibweisen zwar für sich korrekt, aber die Zusammen- oder Getrenntschreibung verändert den Wortsinn.

Wörter zusammenschreiben ist etwas anderes, als im Co-Blogging zusammen schreiben, also in der Gemeinschaft zu schreiben. Hier musst du kontextabhängig entscheiden.

So auch bei:

  • sitzen bleiben oder sitzenbleiben (die Klasse wiederholen)
  • vor der Kamera frei sprechen oder freisprechen (nicht verurteilt werden)

Ein Tipp, wie du dir das merken kannst:

Sprich das Wort laut und achte auf die Betonung. Liegt der Wortakzent auf der ersten Silbe, schreib das Wort zusammen. Werden beide Wortteile gleich stark betont, schreib es auseinander.

Probier das mal mit:

  • krank schreiben oder krankschreiben
  • leichtfallen oder leicht fallen
  • kennen lernen oder kennenlernen

Lösung: krankschreiben, leichtfallen, kennenlernen / kennen lernen (Es sei denn, du schreibst die Mathearbeit, obwohl du krank bist; dann schreibst du sie krank. Oder du bist unkonzentriert und könntest dabei leicht fallen. Kennenlernen kannst du auch in zwei Wörtern schreiben, der Duden empfiehlt aber die Zusammenschreibung.)

6. Schreib „du“ in deinen Texten nicht groß

Sehr häufig lese ich in Blogartikeln, auf Websites, in Kursinhalten, Newsletter und anderen Texten ein großgeschriebenes „Du“. Fragst du dich auch jedes Mal, ob das „Du“ denn nun klein- oder großgeschrieben wird? Dann verrate ich dir hier die Regel: Laut Duden wird du in Texten aller Art kleingeschrieben.

Das ist nicht nur bei Ikea so.

Eine Ausnahme kannst du in Texten machen, die sich an eine direkt angesprochene Person richten, also persönliche Briefe (Liebe Tante Hedwig, wie geht es Dir?). Musst du aber nicht. Die Großschreibung gilt nicht mehr als „höflich“. In allen anderen Texten wird du kleingeschrieben – so auch in Romanen, Werbeprospekten, Broschüren, auf Plakaten u. a.

7. Nach einem Doppelpunkt: Geht es danach groß oder klein weiter?

Nun, es kommt darauf an: Folgt nach dem Doppelpunkt ein vollständiger Satz, beginne ihn groß. Folgen danach nur ein Satzteil, einzelne Wörter oder eine Aufzählung, schreib klein weiter. Ich mag den Doppelpunkt ja, denn er macht neugierig auf das, was danach folgt. Beim Lesen halten wir dabei automatisch kurz inne und setzen dann neu an. In den meisten Fällen kannst du statt eines Doppelpunkts auch einen Gedankenstrich (Langstrich, siehe oben) verwenden.

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20 Antworten

  1. Liebe Kerstin,

    ich kann wirklich behaupten, dass ich deine Rechtschreibtipps echt richtig prima finde! Ich liebe die deutsche Sprache und fühle mich da auch sehr sicher. In deinen Tipps habe ich aber schon Dinge gefunden, die ich doch falsch gemacht hatte: Ich nutzte ich in der Vergangenheit vor und nach dem bis-Strich immer ein Leerzeichen. Ich hab das einfach mal falsch gelernt, weil mir gesagt wurde, dass man das so macht, weil das Wort, dass durch den Strich ersetzt wird, ja auch alleine steht.
    Meine Eselsbrücke, wenn ich mir bei der Getrennt- oder Zusammenschreibung mal unsicher bin: Ich schreibe die Wörter dann getrennt, wenn ich das erste Wort steigern kann … (das Leerzeichen vor den Punkten bzw. das eigene Satzzeichen in diesem Zusammenhang habe ich auch bei dir gelernt)
    Da ich aber auch das mal so gelernt habe und das im selben Deutschunterricht, bin ich mir nun doch unsicher, ob es immer passt. Bei kennenlernen z. B. passt es ja nicht, aber das lässt sich ja auch in beiden Versionen anwenden (Ersetzt ein Smily eigentlich den Punkt am Satzende? )

    In diesem Sinne: Bitte weiter so!

    Herzliche Grüße, Katja

    1. Hallo, liebe Katja, ich freue mich sehr, hier von dir zu lesen. Danke für dein Feedback!
      Viele Regeln sind ja auch ein bisschen umfassender und haben Ausnahmen. In anderen Blogartikeln greife ich sie ausführlicher auf. Hier will ich nur schnelle Tipps geben, ohne mit zu viel Regelwerk abzuschrecken. Gerade zur Zusammen- und Getrenntschreibung gibt es viel mehr Regeln. Dazu mache ich mal einen eigenen Onlinekurs. 😉
      Ah, zu den Emoticons am Satzende: Dafür gibt es tatsächlich auch eine Duden-Empfehlung. Sie stehen am Satzende und ersetzen nicht den Schlusspunkt. Und sie stehen hinter dem Satzzeichen.
      Beim bis-Zeichen weicht die Rechtschreibnorm DIN 5008 vom Duden ab und fordert ein Leerzeichen.
      Liebe Grüße
      Kerstin

  2. Liebe Kerstin,

    Herzlichen Dank für diesen fantastischen Artikel. Die Fragen, die du hier aufgreifst, schwirren auch mir immer im Kopf herum. Der, die oder das E-Mail und wie schreibe ich dieses Wort? Deine Eselsbrücken sind sehr hilfreich, diese Begriffe in Zukunft richtig zu schreiben, ohne dass der Duden zum Einsatz kommen muss.

    LG – Uli

    1. Liebe Uli, vielen Dank für dein Feedback. Das freut mich wirklich sehr, dass meine Tipps halfen. In Österreich sagt man tatsächlich das E-Mail. Das akzeptiert auch der Duden. Nur die Schreibweise ist überall gleich.

  3. Liebe Kerstin,
    toll wie du das kurz, knackig und leicht verständlich auf den Punkt bringst. So gewinnst du mein Interesse und die Rechtschreibung verliert für mich den Schrecken und das Gefühl des Ungenügens und der öden Langweiligkeit. Zwar habe ich mir jetzt beim schnellen Durchlesen wahrscheinlich noch nicht alle sieben Punkte gleich gemerkt, aber ich werde dranbleiben, weiter deine Artikel lesen und so Schritt für Schritt meine Rechtschreibung verbessern. Herzlichen Dank für dein geduldiges und unermüdliches Erklären ohne den mindesten Ton von Rechthaberei.

    1. Liebe Romy, ich freue mich sehr, dass du Sprachthemen inzwischen gar nicht mehr als so öde und langweilig empfindest. 🙂 Sie können auch interessant sein und Spaß machen. Schön, wenn ich das durch meine Artikel vermitteln kann. Ich gebe sehr gerne Tipps.

  4. Liebe Kerstin,

    einmal mehr ein toller, klarer und sehr hilfreicher Artikel, vielen Dank!
    Ich kann immer wieder was neues lernen und bin sehr dankbar dafür. Einige Tipps konnte ich grad in meinem aktuellen Blogartikel anwenden.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz,
    Anna

    1. Hallo, liebe Anna, danke für deinen Kommentar! Wie cool, dass du gleich etwas umsetzen konntest! Darüber freue ich mich total.
      Liebe Grüße in die Schweiz
      Kerstin

  5. Ein toller Beitrag. Eigentlich weiß ich alles, aber im Eifer des Gefechts vergesse ich oft den Leerschritt vor meinen … Danke für die Shortcuts, sie kleben jetzt endlich auf einem Post-it am Schreibtisch!
    Du schreibst toll!
    Lg Nicole

    1. Danke, liebe Nicole! Ein Lob aus deinem Mund ehrt mich besonders. You made my day!
      Ich liebe Shortcuts – sie zieren auf Post-its auch meinen Monitor 😉
      Liebe Grüße
      Kerstin

  6. Liebe Kerstin,
    danke für die tollen Tipps! Ich arbeite zwar mit Sprache, aber den ein oder anderen Tipp muss ich mir auch noch einmal vor Augen führen. Auf das groß geschriebene Du in der direkten Ansprache mag ich weiterhin nicht verzichten, das ist für mich Ausdruck von Wertschätzung und da kann ich nicht aus meiner Haut.
    Liebe Grüße
    Carina

  7. Liebe Kerstin,
    eine erfrischende Zusammenstellung, das hat mir grad echt Spaß gemacht, und Danke für die Unicodes der Zeichen, das ist sehr hilfreich, viele Grüße
    Monika

  8. Meine Schwester ist auf der Suche nach Eselsbrücken für Rechtschreibung und Grammatik. Der Tipp oben bezüglich des Schreibens von zusammengesetzten Nomen ist klasse. Ich hoffe, dieser hilft ihr weiter.

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