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LanguageTool: Was sind die Vor- und Nachteile und ersetzt es ein professionelles Lektorat?

Heute möchte ich dir LanguageTool vorstellen, ein wirklich cleveres Rechtschreibkorrekturprogramm, das unauffällig im Hintergrund läuft und dich in all deinen Texten freundlich und diskret auf Tipp- und Rechtschreibfehler aufmerksam macht, damit dir keine peinlichen Fehler durchrutschen. Aber das Tool kann noch viel mehr und verbessert sogar deinen Schreibstil.

In diesem Artikel verrate ich dir Vor- und Nachteile von LanguageTool und warum es nicht verkehrt ist, die Rechtschreibregeln trotzdem zu kennen und lieber mal im Duden nachzuschlagen, als dich blind auf dieses Programm zu verlassen. Erfahre, welchen Unterschied ein professionelles Lektorat ausmacht und in welchen Fällen du darauf nicht verzichten solltest.

Was ist LanguageTool und wie funktioniert es?

LanguageTool ist ein ausgeklügeltes Open-Source-Programm, mit dem du deine Texte automatisch auf Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung überprüfen lassen kannst und sogar stilistische Verbesserungsvorschläge bekommst.

Es gibt das Tool in einer kostenlosen Onlineversion, bei der du auf der LanguageTool-Website deinen Text eingeben und korrigieren lassen kannst. Du kannst dir aber auch einen Account erstellen und den Editor nutzen. Dort kannst du Texte eingeben und korrigieren lassen. In der kostenlosen Version ist der Umfang allerdings begrenzt.

Es gibt LanguageTool aber auch als kostenloses Plug-in für verschiedene Browser. LanguageTool funktioniert für Windows wie für Mac, für viele E-Mail-Programme und für alle gängigen Textprogramme. Wie bei den meisten Programmen gibt es eine kostenlose Basisversion, gründlicher ist natürlich die kostenpflichtige Premiumversion als Abo mit zusätzlichen Anwendungsbereichen.

Vorteile von LanguageTool

  • Rechtschreibprüfung: LanguageTool kann Tipp- und Rechtschreibfehler in Texten erkennen und korrigieren.
  • Grammatikprüfung: Es kann auch Fehler in der Grammatik und Satzstruktur aufdecken und korrigieren.
  • Farbmarkierung: LanguageTool prüft den Text und unterstreicht Fehler in drei verschiedenen Farben: Rot für Rechtschreibfehler, Gelb für Grammatikfehler und Blau für stilistische Fehler.
  • Zeichensetzung: Es erkennt Kommafehler und auch falsch gesetzte Apostrophe.
  • Satzbau: Das Tool kann auch unschöne Satzkonstruktionen wie Passivkonstruktionen, Wortwiederholungen oder Substantivierungen erkennen und verbessert sie.
  • Mehrsprachigkeit: LanguageTool erkennt automatisch, in welcher Sprache du schreibst und korrigiert in der jeweiligen Sprache. Es erkennt bis zu zwanzig Sprachen.
  • Erweiterung zum Wörterbuch: Korrigiert das Tool beispielsweise einen Eigennamen als Fehler, kannst du auf ignorieren gehen oder das Wort zum eigenen Wörterbuch hinzufügen. So kannst du das Tool auf deinen eigenen Stil anpassen.
  • Besser als andere Rechtschreibkorrekturprogramme: LanguageTool findet mehr Fehler als der Duden Mentor und andere Rechtschreibkorrekturprogramme.
  • Offline-Modus: Es ist in der Lage, auch offline zu arbeiten und benötigt keine dauerhafte Internetverbindung.
  • Integration in andere Programme: LanguageTool kann als Plug-in in zahlreiche Programme integriert werden, einschließlich Textverarbeitungsprogramme, Browser und E-Mail-Programme.
  • Leichte Bedienung: LanguageTool ist einfach zu bedienen und erfordert keine speziellen technischen Kenntnisse.
  • Kostenfrei: LanguageTool ist in einer Basisversion kostenlos erhältlich.
  • Akribischer Modus: In der Editor-Version gibt es die Option „akribischer Modus“ für noch genauere Stil- und Formulierungsvorschläge. Klickst du auf ein Wort, werden dir weitere Synonyme angezeigt.
  • Einheitliche Formatierung und Schreibweisen: In der Editor-Version achtet LanguageTool innerhalb des eingegebenen Textes auf eine einheitliche Formatierung und Schreibweisen.
  • Weitere Funktionen: In der Bezahlversion gibt es noch mehr Funktionen. Hier kannst du auch umfangreichere Texte prüfen lassen, während die Textlänge bei der Basisversion begrenzt ist.
  • Kürzungen: In der Premiumversion erkennt das Tool auch zu lange Sätze und kürzt sie ein, markiert Wortwiederholungen und schlägt dir Synonyme vor.

Nachteile von LanguageTool

  • Groß- und Kleinschreibung: Leider ist das Tool oft irreführend und markiert Fehler, die keine sind. Es erkennt zum Beispiel nicht, wann „Sie“ eine Anrede ist und großgeschrieben wird und wann es als Pronomen kleingeschrieben wird.
  • Kontextuelle Fehler: Es ist ein regelbasiertes Werkzeug, das Fehler auf der Grundlage von Grammatik- und Stilregeln findet. Es kann jedoch Probleme mit dem Kontext haben und daher bestimmte Fehler nicht erkennen. So hat es manchmal Schwierigkeiten, den Unterschied zwischen „das“ und „dass“ in einem bestimmten Kontext zu erkennen.
  • Komplexe Fehler: LanguageTool kann Schwierigkeiten haben, komplexe Fehler in Texten zu erkennen, die mehr als eine Regel oder eine spezielle sprachliche Situation erfordern. Es erkennt auch manchmal keine Fehler in der Satzstruktur oder im Satzbau, die mehrere Sätze umfassen.
  • Fehler in der Bedeutung: LanguageTool hat manchmal auch Schwierigkeiten, Fehler in der Bedeutung zu erkennen, besonders wenn es um Wortspiele, Ironie oder ähnliche Ausdrucksweisen geht. So würde es zum Beispiel den Unterschied zwischen „das ist gut“ und „das ist nicht schlecht“ nicht erkennen.
  • Kontextbezogene Sprache: LanguageTool ist nicht immer in der Lage, alle Aspekte einer Sprache zu erfassen, insbesondere in Bezug auf kontextbezogene Ausdrücke, Idiome oder Jargon.
  • Künstliche Intelligenz: LanguageTool basiert auf maschinellem Lernen und KI-Algorithmen und kann daher manchmal falsche Korrekturen vorschlagen.
  • Zeichensetzung: LanguageTool erkennt nicht alle Probleme mit der Zeichensetzung, vor allem in komplexen Sätzen.
  • Wortneuschöpfungen: LanguageTool erkennt keine neuen Wörter oder Wortneuschöpfungen, die nicht in seinen Wörterbüchern enthalten sind.
  • Korrekturen in Fremdsprachen: Bei nicht so gängigen Sprachen findet LanguageTool in fremdsprachlichen Texten oft nicht alle Fehler oder korrigiert falsch.
  • Begrenzte Unterstützung für bestimmte Programme: LanguageTool kann nicht in allen Textverarbeitungsprogrammen oder Browsern integriert werden.
  • Langsame Leistung bei großen Dokumenten: LanguageTool kann bei der Verarbeitung großer Dokumente langsam sein.
  • Verwendung von Ressourcen: LanguageTool kann möglicherweise viel Arbeitsspeicher und CPU-Leistung verbrauchen, gerade bei der Verarbeitung von umfangreichen Dokumenten.
Wenn’s drauf ankommt, lieber ein professionelles Lektorat beauftragen

Was leistet ein professionelles Lektorat oder Korrektorat?

Hinter einem professionellen Lektorat oder Korrektorat stehen versierte Textprofis mit einschlägigem Hochschulstudium und viel Erfahrung mit Sprache und Texten. Sie gehen mit viel Fingerspitzengefühl an Texte heran und respektieren den persönlichen Schreibstil des Verfassers oder der Verfasserin.

Eine Lektorin oder ein Lektor analysiert den gesamten Text und berücksichtigt den Kontext, um sicherzustellen, dass der Text sinnvoll und kohärent ist.

Verbesserungsvorschläge zu Inhalt, Logik, Struktur, Stilistik, Ausdruck, roter Faden hinterlassen sie am Seitenrand im Kommentar und halten Rücksprache mit dem Autor oder der Autorin.

Sie sind meist spezialisiert auf bestimmte Genres wie Romane, Fachbücher, Ratgeber oder Jugendbuch und kennen sich mit der jeweiligen Zielgruppe und deren Sprache sehr gut aus. Einige sind auch auf Werbelektorat oder Übersetzungslektorat spezialisiert, auf wissenschaftliche Arbeiten oder Fachartikel in Zeitschriften und kennen sich mit den jeweiligen Fachtermini aus.

Professionelle Lektor*innen berücksichtigen den Kontext und können treffsicher Grammatik- oder Rechtschreibfehler erkennen und korrigieren.

Ein professionelles Lektorat achtet darauf, dass der Text konsistent ist, d.h. dass die Sprachebene, Terminologie und Formatierung im gesamten Text einheitlich sind.

Neben Rechtschreibung und Grammatik achten sie auch auf typografische Besonderheiten wie Satzspiegel, Leerzeichen, Bindestrich oder Gedankenstrich, Kolumnentitel, Überschriften und Zwischenüberschriften, Textgröße, Abstände, Tabellenüberschriften und Bildunterschriften, Inhaltsverzeichnis und vieles mehr.

Sie berücksichtigen auf Wunsch den Wording-Guide des Kunden mit firmeninternen Schreibweisen und gehen auf die spezifischen Bedürfnisse des Kunden ein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein professionelles Lektorat eine höhere Qualitätssicherung gewährleistet, da es menschliche Intelligenz, Kontext, Anpassungsfähigkeit, Beratung und Feedback sowie Konsistenz bietet, die LanguageTool nicht bieten kann.

Hier ein paar weiterführende Tipps einer Lektorin:

Fazit

LanguageTool ist eine super Korrekturhilfe für Alltagstexte, die dich auf Rechtschreib- und Grammatikfehler aufmerksam macht, die dir sonst vielleicht durchgerutscht wären. Als Plug-in installiert, läuft es unbemerkt im Hintergrund und markiert Textstellen, auf die du dein Augenmerk noch einmal richten solltest. Denn Fehler in den eigenen Texten sieht man auch bei mehrmaligem Lesen oft nicht, weil wir uns auf den Inhalt konzentrieren und nicht auf einzelne Buchstaben und Wörter.

Neben Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung hilft das Tool hilft dir auch, bessere Formulierungen und Synonyme zu finden, um Wiederholungen zu vermeiden. Aber du solltest dich besser nicht blind auf dieses Tool verlassen. Im besten Fall solltest du die Rechtschreibregeln kennen und hinterfragen. Auch ein Blick in den Duden kann nicht schaden.

Denn Vorsicht: Nicht jeder Fehler, den LanguageTool markiert, ist auch ein Fehler. Und manchmal übersieht es auch offensichtliche Fehler. Das Tool erkennt nicht, in welchem Kontext ein Wort steht. Ein Wort kann für sich richtig geschrieben, aber in einem bestimmten Kontext falsch sein. Wird ein Verb womöglich subjektivistisch gebraucht und deshalb großgeschrieben?

Für Texte, die deine Expertise zeigen und vor allem natürlich für Publikationen aller Art, die veröffentlicht werden sollen – wie Bücher aller Genres, Zeitschriften, Broschüren, Unternehmenskommunikation, Werbung usw. – ersetzt LanguageTool keineswegs ein professionelles Lektorat. Es differenziert auch nicht nach Textart, Zielgruppe und Zweck des Textes. Es ist eben ein Tool und ersetzt nicht den menschlichen Aspekt eines sprachsensiblen Lektors oder einer versierten Lektorin.


Wer schreibt hier?

Ich bin Kerstin Salvador, zertifizierte freie Lektorin ADM (Akademie der Medien) und mit meinem Lektorat Salvador seit 2011 selbstständig.

Als Lektorin kümmere ich mich darum, Fach- und Sachbüchern den letzten Schliff zu verleihen, damit sie gut lesbar sind und sich darin keine Schreibfehler als Aufmerksamkeitsvampire verstecken.

Ich kenne übrigens auch die andere Seite des Schreibtisches: Als Autorin schreibe ich Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache und übersetze auch aus dem Italienischen. Leseratte war ich schon als Kind und habe deshalb gleich nach der Schule Buchhändlerin gelernt.

So kannst du mit mir in Kontakt treten und mehr über mich und meine Angebote erfahren:

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